Die von Karl Friedrich Schinkel entworfene Bauakademie war nicht nur ein herausragendes Zeugnis der Berliner, der deutschen, ja der europäischen Architekturgeschichte, sondern zugleich ein gestaltetes Programm der Baukultur. Dieser Anspruch wurde im Gebäude und an dessen skulpturalem Schmuck sichtbar, aber auch in einem einzigartigen Städtebau, vor allem aber in seinem doppelten Inhalt: in der Institution Bauakademie und der Institution Oberbaudeputation. Die Bauschule wie die Baubehörde zielten auf Sparsamkeit, Zweckmäßigkeit und Schönheit. Die Perspektive eines Wiederaufbaus der Bauakademie in der historischen Mitte Berlins hat ungewöhnliche Energien mobilisiert – pro und kontra Rekonstruktion. Über Jahrzehnte war freilich die Einigkeit für das Pro sehr groß: Nach ihrer Teilzerstörung am 3. Februar 1945 wurde die Bauakademie in der DDR wieder weitgehend aufgebaut. 1961/62 musste sie dem neuen Außenministerium weichen, sollte aber an anderer Stelle wieder errichtet werden. Nach dem Fall der Mauer wurde das Außenministerium der DDR abgerissen, und die Rekonstruktion rückte wieder auf die Tagesordnung. Heute gilt es, die Rekonstruktion dieses einzigartigen Baus mit den Erfordernissen ökologischen Bauens in Einklang zu bringen.