Berlin

Städtebau für die City West: Programmatische Thesen (2020)

Die City West ist das zweite Hauptzentrum von Groß-Berlin – neben der historischen Mitte. Sie ist äußerst jung, jünger als wohl jedes andere Hauptzentrum einer europäischen Großstadt. Ihr Mittelpunkt wurde 1882 geboren. Er ist dreimal völlig neu erfunden worden: in der späten Kaiserzeit, nach dem Zweiten Weltkrieg während der Spaltung der Stadt und nach der Wiedervereinigung der Stadt. Heute gilt es, die städtebaulichen Zeugnisse dieser einzigartigen Geschichte dreier äußerst unterschiedlicher Zentren zu bewahren und das dritte Zentrum nachhaltig weiterzubauen. Nicht zuletzt sollte in der City West ein Ort der Erinnerung an die im europäischen Vergleich einzigartige Geschichte gestaltet werden.

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Learning from IBA – die IBA 1987 in Berlin Teil I und II (2010/2011)

Das Gutachten „Learning from IBA” (Teil I und II) wurde 2010 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung beauftragt. „Die IBA hat europäische Städtebaugeschichte geschrieben, sie hat zwei weit über Berlin hinaus wirksame Leitbilder erarbeitet und verbreitet: die behutsame Stadterneuerung und die kritische Rekonstruktion der Stadt. Allerdings existiert bislang nahezu keine Verarbeitung der Aktivitäten der IBA 87 in einer fachlich-wissenschaftlichen Perspektive. Die jüngere Generation kennt die IBA 87 nicht mehr, ihre Leistungen wie ihre Protagonisten sind weithin vergessen. Sicher, die spezifischen West-Berliner Bedingungen der IBA 87 waren einzigartig und nicht wiederholbar. Dennoch sind ihre Erfahrungen äußerst wertvoll – für den Berliner Städtebau von morgen, für die Debatte um eine neue Internationale Bauausstellung, aber auch für die europäische Städtebaudiskussion. Das vorliegende Gutachten beansprucht nicht, das gravierende Vakuum hinsichtlich des Wissens um die Arbeit der IBA 87 auszufüllen. Als „Blitzgutachten“ mit einer Bearbeitungszeit von vier Wochen hatte es seine unausweichlichen Grenzen. […] Dennoch hat das Gutachten eine, wie wir meinen, solide Basis: Es beruht auf Kenntnissen und Vorarbeiten der Gutachter, auf Interviews mit einigen Schlüsselpersonen der IBA 87, auf einer – begrenzten – Auswertung – der Literatur sowie auf Beobachtungen und Gesprächen in den ausgewählten IBA-Gebieten.“ Aus dem Vorwort von Harald Bodenschatz und Cordelia Polinna, Ende 2010.

[Volltext - Teil I][Volltext - Teil II]

Berlin - Auf der Suche nach dem verlorenen Zentrum (1995)

Keine andere Stadt in Deutschland zeigt die Probleme der Wiedervereinigung so unmittelbar wie das ehemals geteilte Berlin. Vor allem der Umbau des historischen Zentrums, der früheren Mitte der Hauptstadt der DDR, ist Ausdruck wie Gradmesser des Zusammenwachsens von Ost und West. Es ist daher nicht verwunderlich, dass gerade der Zentrumsumbau Gegenstand heftigen Streites geworden ist. Dieser Streit konzentriert sich auf einzelne, isolierte Projekte. Das greift zu kurz. Was bislang fehlt, ist eine zusammenfassende Auseinandersetzung mit dem geplanten Zentrumsumbau seit der Wende. Worauf kann und muss sich eine solche Auseinandersetzung stützen? [Volltext]

Stadtbau- und Nutzungsgeschichte des ehemaligen Flugplatzes Johannisthal (1993)

Das Gutachten „Zur Stadtbau- und Nutzungsgeschichte des Geländes und Umfeldes des ehemaligen Flugplatzes Johannisthal (Berlin-Treptow)“ wurde im November 1993 vorgelegt. Gefertigt wurde es im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz von Harald Bodenschatz und Hans-Joachim Engstfeld (Planungsbüro Gruppe DASS) im Kontext der damaligen Planungen zur städtebaulichen Entwicklung dieses großen Gebietes zu einem „STADTteil“ (kooperatives Gutachterverfahren zur Erarbeitung eines städtebaulichen Rahmenkonzepts). „Hintergrund der Darstellung sind stadtbau- und bauhistorische Bestandsaufnahmen vor Ort, eine entsprechende Literatur- und vor allem Archivarbeit sowie Expertengespräche, die im Quellennachweis aufgeführt sind.“ Eine zentrale These des Gutachtens lautete: „Notwendig ist der Einbezug nicht nur der erhaltenswerten Einzelbausubstanz, sondern auch der erhaltenswerten städtebaulichen Anlagen in die künftige Entwicklung.“ Aus dem Vorwort und den Schlussfolgerungen von Harald Bodenschatz und Hans-Joachim Engstfeld. [Volltext]

"Haus der Parlamentarier", "Treuhandgebäude", "Staatsratsgebäude" (1992)

Anlaß des folgenden Gutachtens war die Beschlußvorlage des Bundesbauministeriums zum "Konzept für die Unterbringung der Bundesregierung in Berlin" vom 8.12.1992, die u.a. den Abriß des ehemaligen Reichsbankgebäudes, des Gebäudes des ehemaligen Reichsluftfahrtministeriums und des ehemaligen Staatsratsgebäudes zugunsten von Neubauten für das Auswärtige Amt, das Bundesministerium für Wirtschaft und das Bundesministerium des Innern empfahl und zugleich "Nutzungsmischungen mit Wohnen und Gewerbe aus Sicherheitsgründen" auf den Grundstücken dieser Gebäude "grundsätzlich" ausschloß. Die Vorlage des Bundesbauministeriums wurde mit Modifizierungen am 17.12.1992 durch das Bundeskabinett beschlossen. [Volltext]